Academia Bilingual School in Basel und Winterthur sowie Terra Nova Bilingual School, Küsnacht unterrichten konsequent zweisprachig. Während einer Hälfte der Woche findet der Unterricht auf Deutsch statt, in der anderen Hälfte auf Englisch. So bauen die Schülerinnen und Schüler sehr gute Sprachkompetenzen und einen umfassenden Wortschatz in beiden Sprachen und in allen Fachbereichen auf.
Etwa ein Drittel unserer Schülerinnen und Schüler haben einen zwei- oder mehrsprachigen Hintergrund. Doch wie lernen die anderen 66 % der Kinder die Zweitsprache? Jürgen Jaks, Deutschlehrer an der Academia Bilingual School Basel, gibt in diesem Blog Auskunft, wie er seine Schülerinnen und Schüler an die deutsche Sprache heranführt.

Jedes Kind muss individuell gefördert werden, indem es dort abgeholt wird, wo es sich in seiner Entwicklung gerade befindet

«Die Zielsetzung in meinem Unterricht ist klar: Ich möchte die Kinder, deren Muttersprache zumeist Englisch ist, an die deutsche Sprache heranführen, sodass sie in der Lage sind, dem Unterricht zu folgen und in Deutsch zu kommunizieren. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, gibt es nicht ein bestimmtes System, das garantiert funktioniert. Jedes Kind muss individuell gefördert werden, indem es dort abgeholt wird, wo es sich in seiner Entwicklung gerade befindet. Es ist daher wichtig, dass ich den Schülerinnen und Schülern verschiedene Lernformen anbieten kann. Der Strauss an Methoden und Materialien, die ich in meinem Unterricht einsetze, erweitert sich dabei laufend.

Die Mehrheit meiner Schülerinnen und Schüler lernen während ihrer ersten drei bis vier Schuljahren bei Academia Bilingual School die Zweitsprache. Das heisst, mit Grammatik und vielen Erklärungen komme ich bei dieser Altersgruppe nicht weit. Entscheidend ist vielmehr, dass ich den Fremdsprachenunterricht spielerisch und abwechslungsreich gestalte und alle Sinne angesprochen werden. Das aktive Tun steht im Vordergrund.

Wir beginnen den Unterricht beispielsweise mit einem Gedicht, das die Schülerinnen und Schüler szenisch in eine gespielte Geschichte umwandeln. Die Kinder schlüpfen in verschiedene Rollen und Kostüme und üben ihren Text ein. Wenn alles sitzt, wird die szenische Umsetzung den Eltern vorgespielt. Die Kinder lernen so nicht nur ein Gedicht auswendig, sondern überlegen sich, welche Gefühle, Absichten und Gedanken hinter den Zeilen und Strophen stehen und tauchen so tief in die Sprache ein.

Lehrmittel unterstützen mich bei der Gestaltung meines Unterrichts. Wir arbeiten mit den Jojo-Lehrmitteln Grundschrift und Fördern. Diese Materialien eignen sich hervorragend für den Unterricht, da sie einen klaren Aufbau haben und viele Illustrationen darin enthalten sind. Zudem bietet das Lehrmittel eine Vielzahl an Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Auch das ist eine Möglichkeit, den Deutschunterricht auf das individuelle Niveau der Schülerinnen und Schüler anzupassen.

Eine weitere hervorragende Methode, Kindern die Sprache zu vermitteln, sind Geschichten: Findefuchs, eine Geschichte für Leseanfänger, eignet sich dafür beispielsweise sehr gut. Die tollen Zeichnungen im Buch veranschaulichen die Geschichte, die ich den Kindern vorlese. Eine andere Geschichte, die ich im Unterricht verwende, handelt von einem Pinguinkind, das in der Antarktis gross wird. Wenn ein unbekanntes Wort auftaucht, übersetze ich es nicht einfach ins Englische, sondern erkläre es oder lasse die Kinder die Situation spielen, die das Wort erklärt. Das ist ein Spass für die Kinder, aber auch für mich!

Selbstverständlich setzen wir auch elektronische Medien ein. Diese ermöglichen ein selbstständiges Arbeiten. Bei den beiden Apps, mit denen wir vorwiegend arbeiten («Anton Deutsch als Fremdsprache» und «Appolino») lassen sich die Inhalte individuell an den Lernstand des Kindes anpassen. Sie bieten zudem abwechslungsreiche Inhalte und motivieren die Kinder, sich mit der Sprache auseinanderzusetzen.

Die Liste der Methoden und Hilfsmittel, die ich in meinem Unterricht einsetze, könnte beliebig ergänzt werden und wandelt sich laufend. Entscheidender als die Methodik ist es, dass die Kinder die Sprache lernen wollen, weil sie zu einer Gruppe dazugehören und sich mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern verständigen möchten. Manchmal ist es deshalb wichtiger, das Selbstvertrauen eines Kindes zu stärken, als Wissen zu vermitteln. Meist haben Kinder weniger Hemmungen, Fehler zu machen und gehen unbeschwerter auf neue Situationen ein. Deshalb lernen sie eine Sprache oft einfacher als wir Erwachsenen. Dennoch ist meine wichtigste Aufgabe, den Zugang zu jedem Kind zu finden, damit es die Lernziele erreichen kann. Zu sehen, mit wie viel Spass die Kinder erfolgreich Deutsch lernen, ist für mich eine erfüllende Aufgabe.»

Jürgen Jaks unterrichtet seit 2018 Deutsch an der Academia Bilingual School Basel.

Vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen mit uns teilt, so können wir voneinander lernen und profitieren. Wir wünschen allen viel Spass und Erfolg beim Weiterlernen. Deine Academia Bilingual School Basel.

Author

Jürgen Jaks, Deutschlehrer Academia Bilingual School Basel

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