“Kinder müssen lernen, mit Druck umzugehen, damit sie es später im Leben einfacher haben.”

“Kinder müssen Prüfungen meistern, ansonsten sind sie fürs Berufsleben nicht gerüstet. Auch mal repetitive Aufgaben machen, das schadet auch nicht.”

Warum tun wir uns so schwer, unsere eigenen Kinder zu fördern? Warum schleppen wir immer noch unsere eigene Vergangenheit mit und meinen, das sei das einzig Richtige für die Zukunft?

Schule reformiert: von vier Jahren Primar auf sechs Jahre, Frühfranzösisch, Lernlandschaften, Passepartout, Harmos, Lehrplan 21, Aufnahmeprüfungen, Kompetenzen, Integration, Inklusion, und so weiter und so fort…

Tun wir unserer Gesellschaft wirklich einen Gefallen, wenn wir dauernd reformieren und das System überladen? 

Eine entscheidende Frage vermisse ich bei der ganzen “Reformitis”:
Wie können wir die Ressourcen in unserem Land optimal fördern, in einem Land, dessen einzige Ressourcen der eigene Nachwuchs ist?

Grundeinstellung ändern

Fördern heisst nicht Kinder mit Hausaufgaben zuzudecken und mit Tests zu überschwemmen.

Fördern fängt mit der persönlichen Grundeinstellung an: 

Gehe ich davon aus, dass unsere Kinder nicht lernen wollen, die Hausaufgaben extra nicht machen und Tests aus bösem Willen fernbleiben? Oder gehe ich mit der Einstellung ins Rennen, dass alle Kinder von sich aus lernen und ihren Beitrag leisten wollen. Es ist das Zweite, was ich in unserer Gesellschaft vermisse.

Wenn ich Kinder als natürlich Lernende betrachte, dann öffnet sich mir ein grosses Feld, auf dem ich säen und ernten kann.

Ressourcen fördern

Was wollen wir genau säen, resp. welche Ressourcen wollen gefördert werden? Hier lohnt sich ein Blick auf die Unternehmen, die national und international ausgerichtet sind. Was für Arbeitskräfte rekrutieren sie, wie wird in den Unternehmen gearbeitet? Unternehmen müssen innovativ sein, um am Markt bestehen zu können. Innovativ sind nicht Produkte, sondern Menschen, die diese Produkte ausgedacht und kreiert haben.

Warum fangen wir also nicht an, bei unseren Kindern den Innovations-Geist zu fördern?

Vergessen wir die ganzen Reformen und gehen die Sache pragmatisch an.

Lasst uns unsere Kinder in folgenden Bereichen (die 4 Cs) fördern:

  • Creative problem solving: Herausforderungen und Probleme verlangen oft nach mehreren Lösungen, bei denen Kreativität gefragt ist.
  • Collaboration: Mit anderen zusammen zu experimentieren und sich auszutauschen ist essentiell. Aus der Zusammenarbeit heraus entstehen viele Lösungsansätze, die einen weiterbringen.
  • Critical Thinking: Etwas kritisch hinterfragen gehört zum täglichen Lernen. Gerade in der heutigen Zeit der “Fake News” ist es wichtig, dass Kinder die vermeintlichen Wahrheiten kritisch betrachten und dies auch äussern können.
  • Communication: Wer eine Idee hat, sie aber nicht kommunizieren kann, spielt in der Entwicklung eines Projektes eine Nebenrolle. Es ist wichtig, dass Kinder schon früh lernen, ihre Gedanken und Ideen einzubringen, denn dies stärkt ihr Selbstvertrauen.

Wir brauchen keine Reformen, die einen Haufen Geld kosten, wir brauchen Lehrerinnen und Lehrer, die sich als Mentorinnen und Mentoren verstehen, die dem Lernen unserer Kinder positiv eingestellt sind und die sich auf ihre Arbeit konzentrieren können.

Kein Stress!