Seit mehr als 15 Jahren arbeiten wir von Academia Integration eng mit über 80 Schulgemeinden in der Deutschschweiz zusammen.
Unsere Kurse besuchen Kinder und Jugendliche, die mit ihren Eltern, Erziehungsberechtigten oder auch allein als unbegleitete Minderjährige in die Schweiz kommen. Wir unterstützen sie dabei, die deutsche Sprache zu erlernen und – was noch viel wichtiger ist – in der Schweiz anzukommen und sich zu integrieren. Die Kinder und Jugendlichen haben alle eines gemeinsam, sie mussten ihre Heimat, ihre Freunde und oft auch ihre Familie zurücklassen und sich in einem neuen Land mit einer fremden Kultur zurechtfinden.
Die Kinder und Jugendlichen kommen zu uns, um Deutsch zu lernen. Nach rund 20 Wochen sollen sie die Sprache schon so gut beherrschen, dass sie in eine Regelschule übertreten können. Das gelingt nicht allen gleich gut.
Um so schöner ist es, wenn ich nach einiger Zeit Mails und WhatsApp-Nachrichten von unseren Ehemaligen bekomme. Davon erzählt dieser Blog-Artikel.
Rafaela kam 2018 mit ihren Eltern aus Spanien in die Schweiz. Sie war ein junges, motiviertes und intelligentes Mädchen. Drei Jahre später erhalte ich diese Whats App-Nachricht von ihr:
Liebe Frau Zouaiter
Ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich weiss nicht, ob Sie sich noch an mich erinnern. Ich bin Rafaela. Ich wollte ihnen einfach erzählen, dass ich die Gymnasiumprüfung bestanden habe. Danke für die Hilfe, als ich in die Schweiz kam.
Ich wünsche ihnen einen schönen Tag.
Start in der Regelschule.
Eine weitere Schülerin, die 2019 mit ihren Eltern aus Argentinien in die Schweiz kam, schrieb mir gleich nach dem Übertritt in die Sekundarschule:
Guten Abend Frau Zouaiter
Mir geht es super gut. Ich habe schon Freundinnen und kann schon Mundart sprechen. Diese Woche hatten wir Eventwoche und morgen gehen wir zum Seilpark.
Wie geht es Ihnen? Ich vermisse Sie sehr.
Liebe Grüsse
Valentina
Und eineinhalb Jahre später erhalte ich diese tollen Neuigkeiten:
Guten Tag Frau Zouaiter
Ich wollte Ihnen schreiben, um zu erzählen, dass ich die HMS-Aufnahmeprüfung geschrieben und bestanden habe.
Zuerst hatte ich die Gymiprüfung geschrieben, hatte eine 3,8 und musste zur mündlichen Prüfung. Diese habe ich leider nicht bestanden, konnte mich aber für die HMS-Prüfung anmelden.
Ich wollte Ihnen danken, dass Sie mir am Anfang so geholfen haben.
Liebe Grüsse Valentina
Mit einer Lehrstelle Start in die Berufswelt.
Aber auch andere Schicksale mit anschliessenden Erfolgsgeschichten erleben wir immer wieder. So zum Beispiel Inês. Sie kam vor über einem Jahr aus Portugal in die Schweiz zu ihrem Vater und der Stiefmutter. Solch eine Konstellation ist für junge Menschen oft schwierig und psychisch nicht immer gut zu verkraften.
Umso wichtiger ist für die Kinder und Jugendlichen ein stabiles und geschütztes Umfeld, das ihnen erlaubt, die Sprache in Ruhe zu lernen und sich an den Schweizer Schulalltag zu gewöhnen. Und genau so ein Umfeld im geschützten Rahmen bieten wir unseren Kindern und Jugendlichen.
Hallo Frau Zouaiter, geht es Ihnen gut?
Ich wollte nur fragen, ob Sie im 10. Mai in der Schule sind. (ich habe frei an diesem Tag und ich wollte Sie besuchen).
Ich mache jetzt ein Praktikum in der Pflege als Fage (Fachfrau Gesundheit und Soziales) in Horgen. Das Praktikum dauert 1 Jahr und ich bin bald fertig, im August fange ich mit meiner Lehre an.
(ich habe nicht geglaubt, wenn diese Alterszentrum mir gesagt hat, dass ich die Lehre bekomme, ich war schockiert). Aber es war schnell, ich habe zuerst eine Schnupperlehre gemacht, nachher haben sie mir ein Platz für Praktikum (1 Jahr) gegeben, ich war am Lehrstellen suchen, und wo ich arbeite, haben sie mir gesagt „Inês du bleibst bei uns, du arbeitest sehr gut, du zeigst viel Interesse und du bist voll motiviert. Nur wegen dem Deutsch sind wir nicht so sicher gewesen, aber du verstehst alles was wir auf Schweizerdeutsch und Hochdeutsch sagen, und Sprechen kommt noch mit der Zeit“.
Ich habe schon viel gelernt, jeden Tag lerne ich etwas Neues und es freut mich sehr!!
LG Inês
Inês hat mich wirklich am 10. Mai 2021 besucht. Sie hat ihren freien Tag in ihrer «alten» Schule bei uns verbracht, war glücklich, aufgestellt und motiviert, im Sommer ihre Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit anzutreten.
Lohn für unsere Arbeit.
Es sind Nachrichten wie diese, die mich mit Stolz erfüllen. Diese Glücksmomente sind der Lohn für unsere harte, manchmal auch schwierige Arbeit und motivieren mich und mein Team, jeden Tag unser Bestes zu geben, damit wir den Kindern und Jugendlichen zu einem gelungenen Start in der Schweiz verhelfen können.